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Zuckersüß Teil 1: Unsere Sucht nach Zucker und wie wir weniger Zucker essen

zucker ungesund

Zucker.

Wir lieben ihn. Ein Schokorriegel am Nachmittag kann uns kurzfristig von null auf hundert aus dem Mittagstief holen, bis wir kurze Zeit später noch tiefer drin stecken… Zucker liefert schnell Energie. Er setzt Dopamin frei und macht deswegen nicht nur glücklich, sondern auch süchtig. Und, Zucker ist ungesund. Kennt man, weiß man, alles nix neues. Die meisten von uns wissen, Schokolade kann dick machen. Und das liegt hauptsächlich an dem in ihr enthaltenem Zucker. Aber das Thema geht noch sehr viel weiter.

Zucker ist nicht gleich Zucker.

Viel zu oft verstricke ich mich mit anderen Personen in Diskussionen wenn ich sage, dass ich auf Zucker verzichte. „Man braucht doch Zucker…Ab und zu ein Stück Schokolade muss man sich doch mal gönnen.. und aus Zucker gewinnt man Energie… und wieso isst du kein Brot?“ Ja! Stimmt. Man kann sich mal ein Stück Schokolade gönnen. Aber mal ganz ehrlich, wann habt ihr jemals von einer Tafel Schokolade 1 Stück gegessen und sie dann wieder einen Monat lang im Schrank liegen lassen, bis ihr euch wiedermal eins gegönnt habt. Nie. Richtig?
Und hierbei liegt das Problem. In so gut wie allen Lebensmitteln ist Zucker enthalten, auch wenn davon sicher nicht jedes Produkt schädlich für uns ist. Früchte beispielsweise enthalten viel Zucker. Im Unterschied aber zum weißen Haushaltszucker enthalten diese viele Vitamine und Ballaststoffe. Reiner Zucker hingegen enthält nichts als leere Kohlenhydrate. Wir brauchen ihn nicht. Und noch dazu ist er direkt an der Entstehung schwerer Erkrankungen wie Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes und natürlich Karies verantwortlich. Und das sind nur einige der vielen negativen Auswirkungen die Zucker auf den Körper hat. Wusstet ihr z.B., dass sich Krebszellen von Zucker nähren?

„Nun dann kaufen wir eben keinen Haushaltszucker mehr, sondern benutzen Rohrzucker.“ Es wäre schön, wenn Rohrzucker all unsere Probleme lösen würde. Zum Einen ist Rohrzucker leider keinesfalls weniger schädlich als weißer Zucker (dazu komme ich hier noch mal) und zum Anderen steckt Zucker in weitaus mehr Lebensmitteln und Produkten, als wir denken. Wenn wir von Zucker sprechen, dann ist hier nicht nur die Rede von Haushaltszucker und Süßigkeiten. Hierzu gehören auch stärkehaltige Lebensmittel, die chemisch gesehen schnell verfügbaren Zucker liefern wie z.B Brot und Brötchen, Nudeln, Speisestärke uvm. Dazu kommen dann noch viele Produkte, bei denen man gar nicht vermuten würde, dass sie Zucker enthalten. Den versteckten Zucker finden wir in fast allen industriell verarbeiteten Produkten: Tütensuppen, Fertigprodukte, Ketchup, Senf (Ja! auch er enthält Zucker!) Salatsaucen, als gesund angepriesene Frühstücksmüslis, Konserven, verarbeitete Fleischerzeugnisse (Wurst, Fleischsalate und diverse andere Aufstriche) und noch viele mehr. Wenn wir also auf Zucker verzichten wollen, reicht es nicht auf das tägliche Stück Schoki zu verzichten. Aber wie schaffen wir es auf die Volksdroge Zucker zu verzichten? Schließlich ist er ja, wie wir jetzt wissen, in allen möglichem Lebensmitteln schon zugesetzt. Meist ist es jedoch nur die Gewohnheit, die uns zu Zucker greifen lässt. Wir müssen also diese Gewohnheiten umkehren und es uns zur Gewohnheit machen, keinen Zucker zu essen. Das geht eigentlich recht einfach mit dem grundsätzlichen Entschluss, nur noch frische, echte Lebensmittel, also Gemüse, Obst, Fisch, Fleisch und Eier zu essen. Wem dies jedoch schwerfällt, der fängt vielleicht mit diesen ersten Schritten an, seinen Zuckerkonsum einzuschränken und seinen Geschmack für Süßes zu sensibilisieren:

1. Trink Wasser.
Klingt einfach. Ist es auch, eigentlich. Wer täglich Limonade, Eistee, gesüßten Kaffee und Fruchtsäfte trinkt, nimmt bereits ohne die Nahrung etliche Mengen Zucker zu sich. Wer jetzt glaubt auf Coke Light zurückgreifen zu können, irrt sich. Ohne Haushaltszucker und ohne Kalorien, schlägt sie zumindest objektiv betrachtet zwar nicht direkt auf die Hüften, sie verändert aber auch dein Geschmacksempfinden für süßes und die darin enthaltenen Süßstoffe sind keineswegs gesünder als Zucker.  Wenn ihr also generell auf süße Getränke verzichtet, justiert ihr euer Empfinden für Süßes. Ihr reagiert sensibler auf Süßes und kommt folglich mit weniger Zucker aus. Wenn sich euer Geschmack ändert, fällt es euch leichter auch eure Gewohnheiten zu ändern.

2. Erkenne deine persönlichen Zuckerquellen und eliminiere sie.
Wir haben ja alle unsere Essgewohnheiten. Für den Einen gehört das Marmeladenbrötchen zu seinem Frühstück dazu und für den Anderen gibt es in der Woche gerne mal ein Fertiggericht aus dem Ofen.
Wo das Marmeladenbrötchen oder der Schokoriegel vielleicht noch offensichtlich ist, da erscheinen einem Tomatensoße und Nudelauflauf aus dem Ofen nicht gerade süß. Schaut doch mal auf die Nährwertangaben der Verpackung. Wieviel Zucker ist da pro Hundert Gramm drin, und wieviel sind dann folglich in deiner Portion? Und was ist mit versteckten Zucker? Dextrose, Glucose-Fructose-Sirup, Aspartam, Sucralose, Sucrose, Maltose, Traubenzucker und Saccharose sind einfach nur andere Worte für Zucker! Achtet mal darauf, was ihr so gewohnheitsmäßig esst. Eliminiert Weizenprodukte, Fertiggerichte und industriell gefertigte Lebensmittel, die ihr so in der Natur nicht finden würdet und ihr verzichtet schon auf einen großen Anteil an Zucker.

3. Verzichte auf Light Produkte! 
Es gehört eigentlich zu Punkt 2: „verdeckte Zuckerfallen entlarven.“ Aber da ich weiss, wie stark dieser Punkt unterschätzt wird, räume ich ihm einen extra Hinweis ein. Lightprodukte (Beispielsweise Light Chips, Light Joghurt oder Light Käse) verzichten auf Fett und ersetzen dieses mit Zucker, um den Geschmack zu erhalten. Die Produkte sind daher nicht im geringsten besser als herkömmliche Käsesorten, sie sind sogar schädlicher. Sie sättigen weniger, sie schmecken oft sehr unnatürlich (vor allem, wenn künstliche Süßstoffe und Geschmacksverstärker den Mangel an Fett ersetzen sollen) und wir essen auch mehr davon! Der psychologische Effekt von Light Produkten führt dazu, dass sich unser Gehirn dazu verleiten lässt, mehr von dem Produkt zu essen, als wir von der herkömmlichen Sorte verzehrt hätten.

4. Natürlich Naschen: Wenn Du Appetit auf Süßes hast: Setze auf natürliche Süße. Ein Apfel, frische Beeren oder auch Gewürze wie Zimt stillen den süßen Zahn erheblich. Hungerlöcher und dein Mittagstief kannst Du mit frischem Obst, einer Handvoll Nüssen oder etwas frischem Quark mit Zimt sehr gut überbrücken. Trinke ein Glas frischen Pfefferminztee, der kann dein Appetit auf Süßes ebenso stoppen.

Ich streiche Zucker, soweit es möglich ist, vollständig aus meiner Nahrung und stille meine süßen Gelüste mit selbstgemachten Süßspeisen und Gebäck aus kohlenhydrat-armen Nussmehlen. So weiss ich was drin ist und bekomme eine viel bessere Vorstellung davon wieviel Zucker in einem Stück Kuchen drin ist. Statt auch hier herkömmlichen Zucker zu verwenden kannst du auf Alternative Süßungsmittel zurückgreifen, die deutlich mehr Nährstoffe enthalten und nur eine geringen Anstieg deines Blutzuckerspiegel bewirken. Nicht desto trotz sollte deiner Gesundheit zuliebe der primäre Gedanke sein, deinen Zuckerkonsum auf ein Minimum zu beschränken. Das gilt für Zucker und alle Zuckeralternativen) In meinem zweiten Teil meiner Beitragsreihe „Zuckersüß“ kannst du nachlesen welche echten Alternativen es zu Zucker wirklich gibt und welche Unterschiede zwischen ihnen bestehen. Hier geht es zum 2. Teil des Beitrags.

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Kategorie: Alle, Vital Leben

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Gründerin und Autorin von Healthy Soulfood, lebt mit ihrem Mann, ihrer kleinen Tochter und ihrem Kater Leo in einer kleinen Wohnung in Berlin. Seit 2013 kocht, backt, fotografiert und philosophiert Lisa über Essen das Körper und Seele gut tut und alles was Sie rundum Fitness und Lifestyle noch so bewegt.

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